Studium
HBOT: Vo Mechanismen zu Kognitiver Verbesserung (Übersicht)
Rezension: Intermittierende HBOT aktiviert SIRT1/Nrf2/HIF-1α, verbessert CBF, Stoffwechsel & Mikrostruktur und wird mit kognitiven Verbesserungen bei Schlaganfall, TBI, MCI/AD und gesunden Einzelpersonen in Verbindung gebracht.
Lueszäit:
1
Min.
Schlüsselbotschaft
Diese Übersicht zeigt: Intermittierendes HBOT moduliert zentrale zelluläre Wege (einschliesslich SIRT1, Nrf2, HIF-1α), verbessert den zerebralen Blutfluss, den Stoffwechsel und die Mikrostruktur und ist in Studien zu Schlaganfall, TBI, MCI/AD sowie bei gesunden Personen mit kognitiven Gewinnen verbunden. (PMC)
Hintergrund – Warum HBOT für das Gehirn?
HBOT erhöht den gelösten Sauerstoff über 1 ATA hinaus und erreicht somit unterperfusierte Bereiche. Über seine etablierten Indikationen hinaus (z.B. CO-Vergiftung, Strahlenschäden) wird HBOT zunehmend für neurokognitive Anwendungen untersucht. Mechanistisch beeinflusst HBOT den oxidativen Stress, die Entzündung, die Mitochondrienfunktion, die Apoptose, die Angiogenese und die Neurogenese. (PMC)
Was sagt die Evidenz in der Übersicht?
Nach Hirnverletzungen (Schlaganfall, TBI)
Chronische post-Schlaganfallphase: 40–60 Sitzungen (~2 ATA) → signifikante Verbesserungen in Gedächtnis und exekutiven Funktionen; parallele Zunahme der CBF und des Stoffwechsels. Effekte hielten in Studien monatelang an.
TBI (mild/chronisch): Hinweise auf Neuroplastizität, verbesserten CBF und bessere Mikrostruktur von weißer/grauer Substanz; funktionale Gewinne bei Kognition und alltäglichem Leben.
Neurodegeneration (MCI/AD, vaskuläre Demenz)
MCI/AD: Verbesserte kognitive Ergebnisse und Gehirnstoffwechsel (PET/FDG, regionsspezifisch). Einige Effekte hielten 1–3 Monate nach HBOT an.
Vaskuläre Demenz: Kognitive Gewinne (z.B. MMSE ↑); Humanin (ein mitochondrialer Schutzpeptid) ↑ → unterstützt mitochondriale Mechanismen.
Gesunde Individuen & gesundes Altern
Junge & ältere Erwachsene: Verbesserte Arbeits-/episodische Gedächtnis, Lernkurve und Widerstandsfähigkeit gegen Ablenkungen. Bei älteren Erwachsenen ging dies mit Gewinnen des zerebralen Blutflusses einher.
Kurzfristiges HBOT (z.B. 15 Tage): Oft unzureichend; 40–60 Sitzungen führten zu nachhaltigeren Vorteilen.
Schlüsselmechanismen (vereinfacht)
SIRT1/Nrf2: Antioxidative Reaktion und mitochondriale Biogenese → ROS-Ausgleich und Zellschutz.
HIF-1α: Intermittierende Hyperoxie löst eine hypoxieähnliche Anpassung aus → Angiogenese, metabolische Verschiebungen.
Wnt/Neurogenese, Anti-Apoptose, Entzündungsmodulation: Untermauern strukturelle und funktionelle Verbesserungen (siehe vollständige Textfiguren in der Übersicht).
Protokollhinweise (aus überprüften Studien)
Gemeinsam: 40–60 Sitzungen, 5×/Woche, 2–3 ATA, ~90 min mit Luftpausen.
Dosis-Zeit-Muster zählt: intermittierend & längerfristig → adaptive (hormetische) statt rein oxidative Wirkung.
Einschränkungen
Narrative Übersicht (kein ursprüngliches Kohorten).
Heterogene Protokolle und Populationen → Ergebnisse nicht direkt übertragbar.
Mehr RCTs mit Scheinsteuerung, langfristiger Nachbeobachtung und standardisierten Endpunkten sind erforderlich.
Für die Praxis (Website-Schlüsselideen)
HBOT bietet biologisch plausible Wege zur kognitiven Verbesserung (über CBF, Stoffwechsel, Mikrostruktur).
Frühe Intervention (z.B. bei MCI/vaskuläre Demenz) erscheint vielversprechender als späte AD-Stadien.
Personalisierung durch Biomarker (CBF, kognitive Domänen) und Protokollanpassungen empfohlen. (PMC)
Autore
Irit Gottfried; Nofar Schottlender; Uri Ashery.
Publikationsdetails
Studietyp:
Narrative Review
Publikation:
Biomoleküle 2021; 11(10):1520 (Offener Zugang).
Teilnehmer:
n. z. (Rezension).
Ort:
Universität Tel Aviv, Schule für Neurobiologie, Biochemie & Biophysik; Sagol Schule für Neurowissenschaften, Israel.
Site:
DOI:
PubMed-ID:
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